Reformationsjubiläum 2017

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    Personen und Orte der Reformation

    Die Reformation war nicht nur das Werk eines Mannes. Zwar gilt Martin Luther als Symbolfigur und als Vater der Reformation, dennoch wurde der reformatorische Prozess von vielen Menschen begleitet und vorangetrieben. Wir stellen einige dieser Wegbereiter und Wegbegleiter Luthers und die wichtigsten Orte und Ereignisse in Kurzbeiträgen vor.

    Wenn Sie spielerisch Luthers Wirken, seine Stationen und Weggefährten entdecken wollen, machen Sie mit bei unserem Memory-Spiel. Klicken Sie dafür auf den Link unterhalb der einzelnen Beiträge.

    Viel Spaß!

    Persönlichkeiten der Reformation

    Martin Luther

    Martin Luther, geboren am 10. November 1483 in Eisleben, ist der theologische Urheber der Reformation. Im Jahr 1517 veröffentlichte der Mönch und Theologieprofessor seine 95 Thesen zum Ablasswesen in Wittenberg. Er kritisierte dabei die Praxis des Ablasshandels, sich durch Geldleistungen von Sünden freikaufen zu können, und stellte die Kraft des Glaubens dagegen, der allein auf die Gnade Gottes vertraut. Er betonte, dass Gott alle Menschen ohne Gegenleistung so annimmt, wie sie sind. Mit seinen Schriften und seiner Bibelübersetzung wurde er zum Gründungsvater der evangelischen Kirche. Verheiratet war er seit 1525 mit der ehemaligen Nonne Katharina von Bora, beide hatten sechs Kinder.  Luther starb 1546 in Eisleben.

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    Katharina von Bora

    Katharina von Bora wurde 1499 in der Nähe von Leipzig als Tochter eines verarmten Adligen geboren. Schon als Kind kam sie in ein Kloster und wurde später Nonne. Mit  ihren Ordensschwestern las sie die ersten Schriften des Reformators, die sich kritisch mit dem Klosterleben auseinandersetzen. Viele Mönche und Nonnen verließen nach dem Thesenanschlag Luthers ihre Klöster, auch Katharina floh 1523 aus dem Kloster nach Wittenberg. Dort lernte sie Luther kennen und heiratete ihn 1526. Die „berühmteste Pfarrfrau der Welt“ bekam mit ihm sechs Kinder und führte nicht nur einen großen Haushalt, sondern war ihrem Mann auch eine unentbehrliche Gefährtin und Beraterin. Sie schrieb seine zahlreichen Aussprüche und Tischreden auf und starb 1552.

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    Jan Hus

    Der Theologe und Prediger Jan Hus gehört zu den Wegbereitern der Reformation. Der um 1369 im Königreich Böhmen geborene Jan Hus war zeitweise Rektor der Prager Universität. Seine Weigerung während des Konzils von Konstanz 1414/15, seine Kritik an der Kirche zu widerrufen, führte 1415 zu seiner Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen. Hus kritisierte den weltlichen Besitz der Kirche, die Habsucht des Klerus und dessen Lasterleben. Er kämpfte für eine Kirchenreform, trat für die Gewissensfreiheit ein und sah in der Bibel die einzige Autorität in Glaubensfragen.

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    Johannes Calvin

    Johannes Calvin  wurde 1509 in Frankreich geboren und war ein Reformator der zweiten Generation. Zwar war er von den Reformatoren Luther, Melanchthon und Zwingli beeinflusst, setzte jedoch auch deutlich eigene Akzente wie Askese, Fleiß und eine strenge Kirchenzucht als Grundlage für die reformierte (calvinistische) Kirche. Charakteristisch für seine Theologie wurde die Lehre von der doppelten Prädestination, wonach Gott vorherbestimmt habe, ob ein bestimmter Mensch auf dem Weg zur ewigen Seligkeit oder zur ewigen Verdammnis sei.

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    Ulrich Zwingli

    Der 1484 geborene Ulrich (auch Huldrych) Zwingli war der erste Schweizer Reformator. Im Jahr 1519 trat er seinen Dienst als Pfarrer in Zürich an. 1525 gab Zwingli seine Schrift „Von der wahren und falschen Religion“ heraus.  Mit Luther und den anderen deutschen Reformatoren stimmte er in vielen Punkten überein. Jedoch in der Abendmahlsfrage kam man zu keiner Einigung. Luther lehrte, dass Christus „in, mit und unter“ Brot und Wein gegenwärtig sei (Konsubstantiation), während der Zürcher Reformator im Brot und Wein bloße Zeichen sah, die daran erinnerten, dass Christus seinen Leib und sein Blut hingegeben hatte. Ab 1525 waren die Reformation und die Reform des Gottesdienstes in Zürich abgeschlossen. Aus der Zürcher und der Genfer Reformation ging die reformierte Kirche hervor.

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    Philipp Melanchthon

    Der 1497 geborene Philipp Melanchthon, ein enger, lebenslanger Freund Luthers, lehrte an der Universität Wittenberg, wo er mit Luther - auch bei den Bibelübersetzungen - eng zusammenarbeitete. Er war ein brillanter Philologe, Philosoph, Humanist, Theologe, Lehrbuchautor und neulateinischer Dichter und neben Martin Luther eine treibende Kraft der Reformation. Auf ihn geht das 1530 dem Reichstag vorgelegte „Augsburger Bekenntnis“ zurück, das Ur-Bekenntnis der sich auf Luther zurückführenden Kirchen.

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    Johannes Bugenhagen

    Der 1485 in Pommern geborene und darum auch Doctor Pomeranus genannte Johannes Bugenhagen war ein bedeutender deutscher Reformator und Weggefährte Martin Luthers, der zeitweilig als eine Art persönlicher Assistent und juristischer Berater Luthers fungierte. Er entwarf viele regionale und überregionale Kirchenordnungen und gestaltete somit praktische, juristische und soziale Aspekte der neu entstandenen Konfession auf entscheidende Weise mit. Bugenhagen starb 1558.

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    Thomas Müntzer

    Der um 1489 geborene Thomas Müntzer war ein Theologe und Reformator. Bekannt wurde aber vor allem als Agitator und Förderer der Bauernaufstände, in denen sich die Bauern vom Joch der Obrigkeit befreien wollten. Zunächst war er ein Anhänger Luthers, doch ging sein Widerstand weiter, richtete sich auch gegen die ständisch geprägte weltliche Ordnung und griff immer wieder scharf die sozialen Missstände an. Luther distanzierte sich von Müntzer und seinen radikalen sozialrevolutionären Zielen. Müntzer wurde 1525 gefangen genommen und hingerichtet.

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    Zentrale Orte und Ereignisse der Reformation

    Lutherhaus Wittenberg

    Das ehemalige Wohnhaus Martin Luthers ist Teil des Augusteums, das als Erweiterungsbau der Universität Wittenberg entstand. Luther wohnte seit 1505 im Augustinerkloster. 1524 überließ der Kurfürst das mittlerweile leerstehende Kloster Martin Luther und seiner Familie, die es bis zum Tode Luthers bewohnte. Heute befindet sich in dem Gebäude das reformationsgeschichtliche Museum.

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    Ausbildung Luthers im Augustinerkloster Erfurt

    Das Augustinerkloster in Erfurt wurde ab 1277 erbaut und durch Almosen und Ablässe finanziert. Die bedeutende Klosterbibliothek wurde 1516 fertig gestellt. Besonders wichtig für das Kloster war die hauseigene Schule, in der das Studium Generale, welches eine umfassende Allgemeinbildung fördern sollte, angeboten wurde. Zwischen 1505 und 1511 gehörte Martin Luther dem Kloster an. 1507 wurde er zum Priester geweiht und las hier am 2. Mai 1507 seine erste Messe. Heute ist das Augustinerkloster ein Tagungs- und Begegnungszentrum.

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    95 Thesen

    In seinen 95 Thesen, die Martin Luther am 31. Oktober 1517 von Wittenberg aus veröffentlichte, wandte sich der Reformator gegen die damalige Ablasspraxis, also die Behauptung der katholischen Kirche, man könne sich durch Geldleistungen von Sünden (-strafen) freikaufen. Luthers Thesen fanden heftigen Widerspruch beim Papst und vielen geistlichen Würdenträgern wie etwa dem Erzbischof von Mainz und Magdeburg. Der Ablass war damals eine wichtige Einnahmequelle für die Kirche.

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    Schlosskirche Wittenberg

    Die Schlosskirche in Wittenberg, auch Kirche der Reformation genannt, ist  ein Teil des Schlosses und die größte Kirche der Stadt. Der Vorgängerbau wurde um 1340 errichtet. Die heutige Schlosskirche wurde von Friedrich dem Weisen ab 1490 gebaut und 1503 geweiht. 1507 wurde sie auch Universitätskirche für die neu gegründete Universität Wittenberg. Berühmt wurde die Schlosskirche durch den Thesenanschlag von Martin Luther am 31. Oktober 1517.

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    Lutherbibel

    „Lutherbibel“ wird die Bibelübersetzung Martin Luthers genannt, der das Alte und Neue Testament aus der althebräischen, der aramäischen bzw. der altgriechischen Sprache in einfache, von jedermann zu verstehende deutsche Sprache (Frühneuhochdeutsch) übersetzte. Neben Martin Luther wirkten daran auch andere Theologen, vor allem Philipp Melanchthon, mit. Im September 1522 war eine erste Auflage des Neuen Testaments fertig (daher auch die Bezeichnung Septembertestament), 1534 eine vollständige Bibel. Im Herbst 2016 wurde eine neue, revidierte Fassung der Lutherbibel im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eingeführt.

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    Wormser Reichstag

    Im Jahr 1521 wurde der Reichstag zu Worms von Kaiser Karl V. als Zusammenkunft des Kurfürstenrats, des Reichsfürstenrats und des Städterats einberufen, um dringende innen- wie außenpolitische Themen zu diskutieren. Aber auch der Umgang mit dem als Ketzer angesehenen Martin Luther wurde behandelt. Luther sollte im Rahmen dieses Reichstags seine umstrittenen Thesen widerrufen. Als er sich weigerte, wurde mit dem Wormser Edikt die Reichsacht über Martin Luther verhängt, was bedeutete, dass er für  vogelfrei erklärt wurde. Auch die Verbreitung seiner Schriften wurde verboten.

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    Wartburg

    Die Wartburg in Thüringen, über der Stadt Eisenach gelegen, wurde um 1067 gegründet. Nach der Verkündigung der Reichsacht, die Luther für vogelfrei erklärte, lebte er vom 4. Mai 1521 bis 1. März 1522 auf der Wartburg unter dem Tarnnamen „Junker Jörg“. Hier nutzte er die Zwangs-Pause, um sich für künftige theologische Auseinandersetzungen zu wappnen und das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche zu übersetzen. Seit 1999 ist die Wartburg UNESCO-Weltkulturerbe.

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    Marburger Schloss

    Vom 1. bis 4. Oktober 1529 fanden auf Einladung des Landgrafen Philipp des Großmütigen auf dem Marburger Schloss die Marburger Religionsgespräche statt. Philipp von Hessen hoffte, die Reformation zu stärken, indem er die beiden Flügel der Reformation, angeführt von Martin Luther und Ulrich Zwingli, an einen Tisch brachte. Es kam jedoch zu keiner Einigung im Blick auf die Bedeutung des Abendmahls. Für Zwingli war es nur ein Gedächtnismahl, während Luther meinte, in ihm sei Christus selbst gegenwärtig.

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    Veste Coburg

    Im Jahr 1530 weilte Martin Luther ein halbes Jahr auf der Veste Coburg, die im Jahr 1225 erstmals urkundlich erwähnt wird und als Burganlage die Stadt Coburg überragt. Weil er wegen der über ihn verhängten Reichsacht, die ihn für vogelfrei erklärte, nicht nach Augsburg weiterreisen konnte, war er gezwungen, in Coburg, dem südlichsten befestigten Platz des Kurfürstentums Sachsen, Schutz zu suchen. Hier entwickelte Luther große geistige Schaffenskraft, übersetzte Teile der Bibel und verfasste Bekenntnis- und Streitschriften wie auch den „Coburger Psalter“ (Psalm 1-25).

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    Lutherrose

    Die Lutherrose ist ein Symbol der evangelisch-lutherischen Kirchen. Sie war das Siegel, das Martin Luther ab 1530 für seinen Briefverkehr verwendete. Sie hat heute noch eine tiefe symbolische Bedeutung: Das Kreuz in der Mitte verweist auf Christus als Zentrum des christlichen Glaubens. Das Vorbild für dieses Siegel findet sich in der Augustinerkirche des Augustinerklosters zu Erfurt, in dem Martin Luther zwischen 1505 und 1512 als Augustinermönch gelebt hat.

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